Zündfunke, 06.09.13

Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen liebe Schwestern und Brüder!
Die einen freuen sich, ihre Schulfreundinnen vom letzten Jahr endlich wieder zu treffen. Andere tragen immer noch schwer am Zeugnis, das sie vor den Ferien bekommen haben und jetzt wieder in die Schule bringen müssen und fragen sich, was dieses nun beginnende Schuljahr so alles mit sich bringt.
Wer eine Klasse wiederholen muss oder in eine andere Schule wechselt, muss sich erst wieder zurechtfinden und neue Freunde suchen. Und für viele beginnt das letzte Schuljahr mit den Abschlussprüfungen.
Oder das letzte Schuljahr vor der Pensionierung. Auch für Lehrerinnen und Lehrer ist ein neues Schuljahr immer mit Anspannung verbunden. Und ihre Gefühle sind mindestens so unterschiedlich wie die ihrer SchülerInnen. So, wie manche Schüler Mathe einfach nicht kapieren, so kommen eben Lehrer mit manchen Schülern oder einer ganzen Klasse nicht zurecht. Manche fühlen sich heute schon überfordert und haben Angst, zu versagen. Andere sind neugierig und voller Tatendrang.
Ein Symbol für den Anfang und seine Chancen sind für mich die vielen leeren Seiten.
Karierte, linierte, unbeschriebene Blätter, mit oder ohne Rand in den Schulheften. Auf den ersten 2 oder 5 Seiten dieser neuen Hefte habe ich früher als Schülerin immer versucht, schön zu schreiben.
Auch die Klassenbücher und Notenbücher sind noch nicht beschrieben. Höchstens, dass schon die Namen der Schüler drin stehen. Aber keine Bemerkung über Schandtaten im Klassenbuch, keine Fehlzeiten, keine guten oder schlechten Noten im Lehrerkalender. Noch sind alle gleich. Alle haben dieselben Startbedingungen.
Also, viele, viele unbeschriebene Blätter. Blätter die gefüllt werden wollen mit neuen Erkenntnissen, mit Unbekanntem, dass dadurch bekannt gemacht wird. Wie oft aber werden wohl im Laufe eines Schuljahres die Blätter gewendet werden müssen, um nachzuschauen, zu korrigieren, um etwas zu verbessern. Und wie oft wird jemand vor seinen Blättern sitzen und merken, hoppla, das, was ich gerade suche, dass steht wohl auf einem anderen Blatt. Da muss ich mich anstrengen und mich auf die Suche machen.
Egal, wie auch immer, viele unbeschriebene Blätter warten darauf, dass sie beschrieben, mit Leben gefüllt werden. Und das nicht nur immer wieder zum Schuljahresbeginn und von Schülern und Lehrern, nein, sie warten tagtäglich und zwar auf jeden von uns.

Infos unter:

Erstellt am: 08.09.2013 12:19 Uhr

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