Zündfunke, 25.09.13

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Simon war Fischer. Ein harter, aber nicht sehr abwechslungsreicher Beruf. Jede Nacht mit den Booten auf dem See. Und trotzdem war das Wasser nicht seine Sache. Es machte ihm Angst, denn schwimmen konnte er wohl nicht, so wie viele Fischer, man mag es kaum glauben – auch heute noch nicht. Simon war immer froh, wenn er die Boote an Land ziehen konnte und wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
Ein paar Monate ist es nun schon her, dass er den Wanderprediger Jesus kennen gelernt hatte. Seitdem hat sich sein Leben total verändert. Simon nimmt sich eine Auszeit, er tut das, was Jesus ihm geraten hat, nämlich Gott und das Leben kennen lernen. Jesus ist so eine Art Lebenskünstler. In seiner Gegenwart hat jeder Alltag etwas Leichtes. Da können alle Sorgen wie weggeblasen sein. Jesus schart einen kleinen Freundeskreis um sich, zudem auch Simon dazugehört und nimmt sich unendlich viel Zeit für jeden seiner Freunde.
Simon tut das gut. Zuhause herrscht oft genug das blanke Chaos. Wenn er müde von einer Nacht auf dem See nach Hause kommt, die Kinder quäken, seine Frau ihn anmacht, weil er zu wenig Geld nach Hause bringt, dann noch eine pflegebedürftige Schwiegermutter im Haus … der totale, erbarmungslose Alltag eben – und er will nur schlafen. Dagegen hat er in Jesu Nähe Ruhe und Zeit nachzudenken. Da kann er sich fallen lassen, da muss er nicht immer der starke Fischer Simon sein – und das ist gut.
Aber etwas seltsames, rätselhaftes beschäftigt ihn dennoch. In einer Nacht auf dem See war es, da meinte er zu träumen, obwohl er gar nicht schlief. Er hatte das Gefühl, Jesus über das Wasser gehen zu sehen. „Oft steht mir das Wasser auch bis zum Hals. Dann habe ich das Gefühl jeden Augenblick zu ertrinken“, ruft er Jesus zu. „Aber wenn ich dich sehe, macht mir das Mut und ich denke, ich kriege das ganze Chaos doch noch irgendwie auf die Reihe.“ Dann steig doch aus und komm zu mir!“, antwortet ihm Jesus. „Das schaffe ich nie!“, sagt Simon. „Warum nicht?“, entgegnet Jesus. „Hab nur ein wenig Vertrauen. In mich, in Gott, in dich selbst. Und lass dich von deinen Alltagssorgen nicht unterkriegen. Da stehst du doch drüber. Du kriegst das schon alles geregelt, du darfst es nur nicht erzwingen.“ Und Simon setzt einen Fuß auf das Chaos – und es trägt. Und er, er fühlt sich dabei ganz leicht und frei.

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Erstellt am: 26.09.2013 12:41 Uhr

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