Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Die Lehrzeit Simons bei seinem Freund Jesu, dem Wanderprediger, ist zu Ende gegangen, er muss die Lebensschule unfreiwillig verlassen, denn die Ereignisse, die eingetreten sind, mit diesen hat Simon nicht gerechnet. Jäh wird ihre Freundschaft auseinandergerissen. Jesus wird zum Tod verurteilt, und damit Simon nicht das Gleiche passiert, muss er untertauchen. Verschwinden aus dem Umfeld Jesu, auch deshalb, weil er die gemeinsame Zeit mit ihm ja offiziell abgestritten hat. Was nützt es ihm, dass es ihm jetzt leid tut.
Simon arbeitet wieder in seinem alten Beruf als Fischer. Wieder einmal ist so eine Nacht, wo er sich und alles, was er jemals gelernt hat, in Frage stellt. Denn wieder einmal war die Nacht erfolglos verlaufen und er hat nichts gefangen. Als er seine Boote mit anderen Fischern ans Ufer zieht, sieht er jemanden dort stehen.
Irgendwie erinnert ihn der Unbekannte an Jesus. Er hat ein Kohlenfeuer gemacht und stochert mit einem Stab in der Asche herum.
„Setz dich zu mir!“, ruft der Fremde Simon zu. „Wir wollen etwas miteinander essen.“ Der Fremde packt Brote und Fische aus einem Beutel. Alles erinnert Simon plötzlich wieder an Jesus, wie er das Brot in der Hand hält, es teilt, seine Gestik, seine Körperhaltung. Aber das kann doch nicht sein. Jesus ist tot. Plötzlich ist sie wieder da, die Stimme, die so vertraut zu sein scheint und ihn fragt, ob er – Simon nicht auch zu der Gemeinschaft des Wanderpredigers Jesus dazugehört hat. Und diesmal ist Simon mutig, dieses Mal lässt er sich nicht von seiner Angst klein kriegen. Er gibt es zu, zuerst noch mit leiser, vorsichtiger Stimme, als ob es eine Schade wäre zu dieser Gruppe dazuzugehören, aber dann bekräftigt er es und fügt hinzu: „Ja, wir haben viel von ihm gelernt, aber uns alle nach seinem Tod aus den Augen verloren.
„Dann wird es Zeit, dass ihr euch wieder findet und euch an die Zeit mit Jesus erinnert. Dass ihr anderen von dem erzählt, was ihr erlebt habt“, sagt der Fremde. Und Simon wundert sich, dass der Fremde gerade zu ihm, zum Feigsten von Allen mit diesem Anliegen kommt. Aber die Antwort des Fremden öffnet ihm dann wohl doch noch die Augen: „Im Leben kommt es nicht auf Stärke oder Schwäche an, sondern darauf, sich die eigenen Schwächen und Fehler offen einzugestehen.“ Und genau das, das kann Simon nun wirklich.
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Erstellt am: 29.09.2013 11:52 Uhr