Seit wir hier auf der Insel sind, nutzen meine Frau und ich, gelegentlich auch mit anderen zusammen, die Zeit, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Wo leben wir hier eigentlich seit einigen Wochen. Städte, große und kleinere Orte, Gebirgslandschaft mit stillen Dörfern, felsige Küsten, kleine Buchten und Strände. Eine schöne Landschaft, abwechslungsreich und einfach wunderbar. Manchmal ist da ein kleines Lokal, das einlädt zur einer Mahlzeit und erfrischendem Getränk. Vorzugsweise suchen wir eher Bodenständiges. Wir möchten das uns bisher Fremde entdecken, auch bei Speisen und Getränken. Das Herkömmliche haben wir dann wieder in Deutschland.
Herumfahren, entdecken, einkehren. Oft auch in Kirchen, großen und kleinen, wenn sie offen sind. Die Ausstattung ist meist anders als zuhause im sehr protestantischen Norden. Aber auch das gehört zur Endeckungsreise. Die Kirchen legen Zeugnis ab von Glauben und Leben derer, die sie erbaut und erweitert, verändert und ausgeschmückt haben. Die Geschichte auch einer sich wandelnden Tradition wird deutlich. Wichtig aber ist immer dabei, die Möglichkeit der Stille und der Kontemplation zu nutzen. Wir kommen zu uns selbst und in der Betrachtung des Inneren einer Kirche nehmen wir Bilder auf, die uns beeindrucken, auch wenn sie manchmal für unseren Geschmack befremdlich erscheinen.
Fast noch wichtiger allerdings als die Natur, Architektur und Kunst in der neuen Umgebung zu genießen, sind die neuen Menschen, die uns begegnen. In unserer Gemeinde die vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden, in der Leitung und in den unterschiedlichen Gruppen. Menschen kennen zu lernen ist eigentlich immer das Spannendste auf der Entdeckungsreise. In Ihnen begegnet uns Bekanntes und absolut Neues. Wir erfahren Kirche als die Gemeinschaft der Glaubenden mit ganz unterschiedlicher Prägung auch wieder hier auf der Insel wie bereits anderswo. Wir sind dankbar für diese neuen Erfahrungen auf unserer Entdeckungsreise. Mir fällt ein Satz ein, der zum heutigen evangelischen Reformationstag passt, weil er aus dieser Zeit stammt, und der genauso in den Texten des 2. Vatikanischen Konzils zu finden ist: ecclesia semper reformanda. Die Kirche ist eine stets zu erneuernde.
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Erstellt am: 29.10.2013 11:32 Uhr