Zündfunke, 28.12.13

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
„Die Erwachsenen und Kinder gehen ins Bett, aber sie wissen nicht, ob sie die Nacht überleben. Wenn sie aufstehen, sie wissen nicht, ob es Absperrungen geben wird. Wenn es die nicht gibt und die Kinder können in die Schule, dann wissen sie nicht, ob sie auch ankommen. Es gibt einfach keinen normalen Alltag.“
So beschrieb Viola Raheb, eine Lehrerin aus Bethlehem den Alltag der Kinder dort. An diesem Alltag hat sich seitdem nicht viel geändert. In Bethlehem wachsen die Kinder mit Gewalt und Terror auf. Jedes Kind unter 10 Jahren hat schon Tote gesehen. Bilder, die sich
in seine Seele fest fressen werden. Bethlehem- eine heiß umkämpfte Stadt. Und die Kinder sind die Leidtragenden. Das war früher schon so.
Als Jesus geboren war, so die Bibel, erfuhr der damalige König Herodes, es gäbe in Bethlehem einen, der ihm seinen Thron und seine Macht streitig machen würde. Also ließ er alle Jungen unter 2 Jahren ermorden. Der Kindermord von Bethlehem. Heute, am 28. Dezember wird er traditionell als „Tag der unschuldigen Kinder“ begangen. In Erinnerung an die Kinder, die damals unschuldig sterben mussten. Und im Gedenken an alle Kinder, die sterben müssen, weil den Machthabern der Welt bis heute nichts wichtiger ist, als Macht zu sichern, Territorien zu besetzen und abzuriegeln. Die den Tod vieler Kinder als „bedauerlichen Kollateralschaden“ in Kauf nehmen. Und umso mehr auf der Notwendigkeit ihrer Gewaltaktionen und der eigentlichen Zielgenauigkeit ihrer Waffen zu bestehen.
Es hat sich nicht viel geändert seit damals, sagt Viola Raheb. Wo Machthaber ihre Interessen sichern, sind es zuerst die Kinder, die darunter leiden müssen. Die Geschichte vom Kindermord in Bethlehem erinnert aber vor allem daran, dass Gott ein Kind wurde und wie die Kinder der Welt den Mächtigen mächtig ausgeliefert war. Gott finden wir nicht auf der Seite der Mächtigen. Sondern auf der Seite derer, die ums Überleben ringen müssen. Die ins Exil flüchten müssen. Nach Ägypten oder sonst wohin. Das Gute siegt nicht immer im Leben. Es wird verjagt und umgebracht. Aber Gott ist mit denen, die ums Überleben kämpfen. Ich hoffe sehr, dass sie das spüren können.

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Erstellt am: 23.12.2013 14:11 Uhr

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