Zündfunke, 30.01.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
„Das Beste, was wir auf der Welt tun können, ist:
Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.“ –
Das sagt kein ausgelassener Luftikus, auch kein romantischer Schwärmer. Das sagt Don Bosco, Priester und Erzieher im Italien des 19. Jh. Italien um diese Zeit ist geprägt von sozialer Verelendung. Don Bosco sammelte Tausende von Straßenkindern um sich und half ihnen, aus ihrem Leben etwas Sinnvolles zu machen.
„Das Beste, was wir auf der Welt tun können, ist:
Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.“ –
Gutes tun. Da muss jeder bei sich selber schauen, was Gutes zu tun nötig und möglich ist. Don Bosco z.B. ist ganz für die Jugendlichen da. In seiner Erziehung lehnt er Zwang und körperliche Strafe ab. Bei ihm zählt gegenseitiges Vertrauen. Liebe heißt für ihn Güte und Geduld. So will er die jungen Leute, die ihm anvertraut sind, zur Mitverantwortung führen. Religion sollen sie als schön und heilig erleben. Deshalb fördert er musische und sportliche Begabungen.
Fröhlich sein. Das ist auch so eine Sache. Wenn ich andere fröhlich erlebe, dann kann mich das anstecken, oder aber auch nerven – je nachdem, wie ich gelaunt bin. Wenn Don Bosco von fröhlich sein spricht, steckt etwas anderes dahinter. Ich vermute, er meint eine Fröhlichkeit, eine Art Leichtigkeit, die aus der Freude entsteht. Eine Freude, die tief in ihm ist und die hilft, den Alltag positiv zu bewältigen, auch wenn da manches ungereimt und dunkel bleibt.
Und so möchte ich fröhlich sein verstehen:
Fröhlich sein ist ein Lichtschimmer in der persönlichen und weltweiten Dunkelheit.
Fröhlich sein lässt einen in den vielen Bedrohungen nicht resignieren und nicht verzweifeln.
Fröhlich sein heißt, sich nicht einfach abfinden mit unserer Welt, wie sie nun mal ist.
Fröhlich sein drückt die Hoffnung aus, dass vieles doch noch heil werden und zum Guten geführt werden kann.
Die Spatzen pfeifen lassen. Das hat nichts mit Gleichgültigkeit und mit in den Tag hinein leben zu tun. Das hat mit Gelassenheit zu tun. Jene Gelassenheit, die erträgt, was sich nicht ändern lässt, und die in Würde preisgibt, was nicht zu retten ist. Gelassen sein, das heißt für mich: ich versuche, zu verzichten und zu warten. Ich bemühe mich, so manches loszulassen. Und ich möchte an das Gute glauben. Und zwar jeden Tag aufs Neue.
(nach Michael Broch, Leonberg)

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Erstellt am: 31.01.2014 10:15 Uhr

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