Zündfunke, 10.03.14

Andrea Bolz
Die sogenannten Oberflächlichkeiten bestimmen oft unseren Alltag. Wir spüren das und müssen es auch oft genug leidvoll feststellen; können oder wollen aber meist nichts dagegen tun. Wie oft stellen wir uns am Abend eines Tages die Frage, was war heute, was habe ich heute erlebt? Ist mir genau dieser Tag wieder wie Sand zwischen den Fingern zerronnen? Kann das denn sein? Kann das denn alles gewesen sein? Die Welt Gottes, die Schöpfung, all das, was uns umgibt, ist so übervoll mit schönen Dingen, mit lebenswerten Begegnungen, die nur auf uns warten. Wir aber sind oft nur blind. Wir bleiben hängen, an den schönen aber auch an den weniger schönen, oder gar hässlichen Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen durften oder machen mussten. Aber genau diese Erfahrungen hemmen uns und lassen uns nicht mehr offen und frei an neue Begegnungen herangehen. Obwohl wir in die Schöpfung Gottes hineingestellt wurden, um in und mit ihr zu leben. Wir sind in diese Schöpfung hineingestellt, um in ihr das Leben mit Leidenschaft zu suchen, um die Erde mit Leidenschaft zu lieben, um einander zu finden, um in wirklicher Liebe miteinander verbunden zu sein, und der Zukunft zu trauen. Wenn wir so leben, dann erfahren wir allerdings unsere Grenzen, wir erhalten Wunden, wir werden dann nicht immer nur im Licht, sondern oftmals auch im Schatten stehen, aber wir werden leben. Dann sind unsere Tage ausgefüllt mit wirklichen Begegnungen und nicht nur mit Oberflächlichkeiten, dann werden wir den Aufgaben, die sich uns jeden Tag stellen, mit einer anderen Einstellung gegenübertreten; den Menschen, die sich genau an diesem Tag mit uns auf einen – wenn auch oft nur kleinen gemeinsamen Weg begeben – mit Achtung und Respekt gegenübertreten. Nur so werden wir das Gefühl verlieren, dass die einzelnen Tage nur so vor sich hin plätschern und haben nicht immer das Gefühl, nur gelebt zu werden, sondern wir werden wieder leben. Und genau das ist ja auch im Sinne Gottes, der uns mitten in diese wunderschöne Schöpfung gestellt hat, und uns den Auftrag gab, Sorge dafür zu tragen, dass die Erde bewohnbar bleibt, für uns und für alle nachfolgenden Generationen.

Infos unter:

Erstellt am: 11.03.2014 18:55 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert