Andrea Bolz
Kennen sie auch dieses wohlige Gefühl, das entsteht, wenn eine Klangschale angeschlagen oder gerieben wird. Ihr Klang lädt zur Stille und Meditation ein. Es tut einfach nur gut, dem langsam verklingenden Ton zu lauschen.
Jede dieser Klangschalen hat einen unverwechselbaren Ton. So wie auch jeder Mensch einen unverwechselbaren, einmaligen Ton hat, den es gilt zum Klingen zu bringen. Und wie bei einer Klangschale, braucht es auch bei uns Menschen jemanden, der uns anschlägt und uns zum Klingen verhilft. Jemanden, der mir hilft, meinen persönlichen Weg zu verstehen und mich immer wieder anstößt, damit ich klingen kann, und ich nicht nur stumm und fade dastehe, wie eine Klangschale, die auf einem Regal vergessen wurde und deshalb einstaubt.
Es ist gut, mir immer wieder einmal die mir wichtigen „An-Stöße“ in meinem Leben in Erinnerung zu rufen. Sie mir auch vor meinem geistigen Auge vorzustellen, die Menschen, die mich angestoßen haben oder mich immer noch anstoßen. Ich muss sie immer wieder vor meinem geistigen Auge an mir vorbeiziehen lassen. Jedes Wort, das mir geholfen hat in einer schweren Entscheidung, jede für mich wichtige Begegnung mir immer wieder bewusst machen und nicht nur einfach wegschieben nach dem Motto: Vorbei und vergessen.
Und noch etwas ist wichtig: Damit eine Klangschale klingen kann, muss sie leer sein. Und ich sollte das auch. Denn in dem Maße, in dem ich offen und vorurteilsfrei bin, in dem ich mich frei mache von einer mir auferlegten oder mir zugedachten Rolle, eines bestimmten Images, nur dann wird mein ureigener Klang zum Tragen kommen. Dann kann ich so richtig ins Schwingen geraten, dann können sich die mir zugedachten Töne richtig entfalten und dann kann ich wirklich ich selbst sein. Und wer wünscht sich das denn nicht, jeden Tag aufs Neue wirklich er selbst zu sein. Ich jedenfalls wünsche es Ihnen, dass es Ihnen gelingt, ihre Klangschale zum Klingen zu bringen, und das nicht nur heute.
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Erstellt am: 12.03.2014 19:12 Uhr