Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Was wird einmal aus meiner Rente? Wie geht es mit der Krankenversicherung weiter? Wie steht es um die Zukunft unserer Kinder? Was können wir uns überhaupt noch leisten, aufgrund so vieler Unwägbarkeiten? Verunsicherung auf breiter Front. Kein Wunder. Es gilt: „Das einzig Beständige ist der Wandel“. Was ansonsten noch gilt und wie lange noch, das weiß keiner mehr genau. Das Leben in unserer Gesellschaft wird komplexer und immer schneller. Der Einzelne ist immer mehr auf sich selbst zurück geworfen – und überfordert. Es wundert mich nicht, dass manche das nicht mehr aushalten und sich in das eine oder andere flüchten. Allein schon wegen der allgemeinen Verunsicherung, die um sich greift. Wir Menschen brauchen Sicherheit für unser Leben. Wenn die Rahmenbedingungen in unserer Gesellschaft wackelig werden, wenn die Grundlagen des Zusammenlebens bröckeln, dann sind natürlich die Politiker und auch die Wirtschaftsleute gefragt. Aber nicht nur. Denn das ist nur die eine Seite, die Außenseite des Problems. Die ist gravierend, aber nicht das Ganze. Wenn das wegbricht, was uns an äußeren Rahmenbedingungen in der Gesellschaft Sicherheit gibt, dann ist umso mehr die andere Dimension gefordert: die innere. Mit Wandel, Umbruch, Ungewissheit kann der am besten umgehen, der einen inneren Halt und feste Wurzeln hat. Der kann mit Spannungen und äußerer Unsicherheit leben und gegen sie angehen. Weil seine Sicherheit von innen kommt und nicht nur von Äußerlichkeiten abhängig ist. Den wirft so schnell nichts um. Der steht – im Idealfall – da wie ein Fels in der Brandung. Genau solche Bilder finden wir in der Bibel, vor allen in den Psalmen. Da ist von dem die Rede, was wirklich Halt und Sicherheit geben kann in den Stürmen des Lebens. Zum Beispiel: „Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten …“ (Jer 17, 8; vgl. Ps 1). Ein anderer hat die Erfahrung gemacht: „Herr, du (bist) mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge ..“ (Ps 18, 3). Und die Konsequenz für ihn: „Gott stellte meine Füße auf den Fels, machte fest meine Schritte“ (Ps 40, 3). Gott und der Glaube an ihn schenkt mir innere Sicherheit, und das bewährt sich erst recht dann, wenn um mich herum alles unsicherer wird. Das ist eine Erfahrung, die Mut machen kann.
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Erstellt am: 30.06.2014 10:28 Uhr