Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Veränderungen, liebe Schwestern und Brüder, Veränderungen ist ein Schlüsselwort in der Bibel. „Steh auf und kehr um!“, heißt es da z.B. an vielen Stellen im Neuen Testament. Meistens sagt Jesus diese Worte zu kranken, traurigen oder auch mutlosen Menschen – mitunter aber auch zu Menschen, die sich verändern wollen. Menschen, die danach hungern, dass ihr Leben schöner und besser wird. Veränderungen gehören zu unserem Leben dazu wie das Wachsen und das Vergehen. Seien es die unbewussten Veränderungen durch das Alter oder den Beruf, oder auch die bewussten großen Entschlüsse wie: „Heute fange ich ein neues Leben an!“
Man muss aber nicht nur diese großen Kehrtwenden im Blick haben wenn man von Veränderung spricht; nein das können auch kleine, wenngleich nicht weniger wichtige Veränderungen sein wie z.B. mit dem Rauchen aufhören, ein paar Pfund weniger um die Hüften oder weniger Alkohol. Gerade bei letzteren merkt man, wie schwer die scheinbar kleinen Veränderungen doch sind. Und nicht jede hat das einschneidende Erlebnis, das ihr Leben von heut auf morgen verändert und auch nicht jeder hat eine Gestalt wie Jesus an seiner Seite, die einen zur Umkehr ermutigt. Und so müssen wir uns im Normalfall eben selbst helfen.
Aber dazu gibt es ganz brauchbare Hilfen: Z.B. muss ich mir erst mal bewusst machen, was der Zustand, den ich verändern will, mit mir macht. Leide ich unter diesem Zustand? Und was meinen die anderen? Sehen sie es auch so wie ich? Leiden sie auch darunter? Wird mein Wunsch nach Veränderungen durch diese Fragen noch stärker, dann ist es dringend angeraten einen Plan zu machen, eine richtige Strategie zu entwickeln. Natürlich unbedingt realistisch, sprich: Nicht zu viel auf einmal zu wollen. Wichtig ist auch, nicht zu denken, dass sich nun mein Leben auf einen Schlag verändern wird, wenn ich damit beginne, etwas zu verändern. Hat man dann aber mal mit dem Verändern angefangen, dann kann es manchmal ganz schön hart werden. Manche Dinge muss man sich geradezu abtrainieren oder sich eben einen sinnvollen Ersatz für die jahrelang vertrauten Gewohnheiten suchen. Beim Rauchen ist das so ein Problem. Da sind ja normalerweise Hand, Mund und Auge beschäftigt. Also müssen diese Sinnesorgane in Situationen, in denen ich nach einer Zigarette giere, anderweitig beschäftigt oder abgelenkt werden. Küssen wäre z.B. eine Möglichkeit. Und weil diese Entwöhnungsphasen körperlich wie seelisch eine wackelige Zeit sind, braucht es Menschen, die einen dabei unterstützen und bestätigen. Nicht zu vergessen: Man muss sich auch selbst immer wieder loben und belohnen. So könnte man nach jeder erfolgreichen Woche etwas tun, was einem gut tut. Ist man dann über das Gröbste hinweg, dann sollte man mit sich selbst einen Vertrag schließen, mit dem ich mich ganz ernst und ganz fest binde: Nie Wieder! Wichtig ist, dass man auch andere über diesen Schritt informiert, damit sie mich unterstützen und erinnern. Und: Dass sie sich natürlich auch mit mir freuen.
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Erstellt am: 28.07.2014 17:19 Uhr