Zündfunke, 04.08.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Es gab eine Zeit, in der der Gottesglaube in der Welt mehrheitsfähig und hitverdächtig war. Es gab im westlichen Raum einen Glauben in zwei großen Konfessionen, katholisch und evangelisch. Menschen aus dem Ausland kamen nach Deutschland und brachten eine andere Religion mit. Die Jugend der 70er Jahre suchte ihren Glauben in Indien und sonst wo auf der Welt zu finden. In den 80er Jahren hatte sich die Glaubenslandschaft plötzlich erweitert: Esoterik und „New Age“ schienen neue Wege zum Heil zu ebnen.
Religiosität hat zugenommen, nur in einer etwas anderen Weise, als wir das von unseren Eltern und Großeltern gewohnt sind. Versuchten viele vor einigen Jahren die Welt gottlos und ohne Bekenntnis zu irgendeiner Art von religiöser Bindung zu gestalten, so sind religiöse Formen und private Frömmigkeit wieder im Kommen.
Aber es gibt auf dem religiösen Markt eine große Konkurrenz von Anbietern.
Der christliche Glaube steht neben allen anderen, die Glaubenswege zum Lebensglück verheißen, und nicht oben drüber.
Menschen, die glauben möchten, stehen vor folgendem Problem: Wie Glauben geht, das wird nicht mehr in nur einer Religion vorgelebt, sondern in vielen religiös-spirituellen Entwürfen, kaum einer mit dem anderen vergleichbar. Und, Menschen, die glauben möchten, müssen für sich selbst die Frage beantworten, ob sie „etwas“ oder „an“ jemanden glauben wollen.
Das christliche Glaubensbekenntnis fordert klare Antworten. Wer das Credo spricht, glaubt an „Jemanden“ – nämlich an einen Gott, einen Erlöser, an die Auferstehung der Toten, die Gemeinschaft der Gläubigen, die Vergebung der Schuld. Ich beziehe eindeutig Position, wenn ich das Glaubensbekenntnis bewusst spreche. Ich sage ja zu den Grundaussagen, mit denen ich als Christ in der Welt zu leben versuche. Und es ist eine Liebeserklärung an meinen Gott, zu dem ich gehören möchte. „Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn unseren Herrn“. Wer so betet, bindet sich, bewusst und freiwillig.

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Erstellt am: 12.08.2014 12:50 Uhr

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