Zündfunke, 29.08.14

Gemeindereferentin Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Was ist eigentlich Luxus? Ist es für mich ein großes und schnelles Auto, der diesjährige Jahresurlaub, oder meine Zugehfrau? Die Antwort auf eine solche Frage ist gar nicht so leicht zu finden. Denn das ist wie so vieles im Leben einfach relativ. Was für ein paar wenige, mit einem großen Geldbeutel, normal ist, ist für andere schon wieder Luxus. Aber kurz und knapp sage ich – Luxus ist teuer – zu teuer für die Meisten. Dabei hat Luxus nicht immer nur mit Geld zu tun. Ist Luxus nicht eher das Ungewöhnliche, das Seltene, das, was sich von meinem Alltag abhebt? Und ob die nur materiellen Luxusgüter letztlich glücklicher machen, wage ich zu bezweifeln; und meine mit den Menschen gemachten Erfahrungen geben mir da durchaus recht. Luxus hat für mich persönlich immer irgendetwas mit Glück zu tun. Luxus ist eben nicht die pure Verschwendungssucht, d.h. alles kaufen zu können, egal ob ich es brauche oder nicht, ob ich es möchte oder nicht. Denn das kann sehr schnell in Stress und Zwang ausarten.
Luxus ist das krasse Gegenteil von jedem Muss, so kann man es nachlesen. Seine wahre Größe entfaltet sich im Nicht-Müssen. Da ist was dran. Ein kleiner Moment des Glücks, mitten im Alltag. Vielleicht aber ist Luxus auch mit Glück gleichzusetzen. Mit dieser Art von Glück, die von einer tiefen inneren Ruhe herkommt. Die mich zufrieden, versöhnt und dankbar, mit dem was ich habe, was ich erreicht habe, leben lässt. Glücklich und dankbar darüber zu sein, dass ich gesund bin, dass ich hier auf dieser schönen Insel leben und arbeiten darf, dass es meiner Familie gut geht, dass ich Freunde habe, auf die ich mich verlassen kann, dass ich das Leben genieße, so wie es ist. Und da ist es für mich überhaupt nicht wichtig, dass ich eben nicht mit einem PS-starken Auto zu einem Termin fahre, sondern zu Fuß hingehe, wann immer dies für mich möglich ist. Denn ich genieße den Luxus, in der Sonne gehen zu können, und einen Blick auf das Meer zu werfen – und das kostet mich keinen einzigen Cent.

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Erstellt am: 01.09.2014 12:07 Uhr

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